Angehörigenkontakt in Zeiten von Corona - im Neckargemünder Hof

12.05.2020, Neckargemünd

Was ist in einem Pflegeheim zu Zeiten der Corona-Krise möglich, um die Bewohner nicht komplett zu isolieren und gleichzeitig das Ansteckungsrisiko zu minimieren?

Mit diesem „Spagat“ in der Entscheidungsfindung sieht sich das Pflegeheim Neckargemünder Hof täglich konfrontiert, seitdem vor gut sechs Wochen das Besuchsverbot in Pflegeheimen in Deutschland wegen der Corona-Pandemie in Kraft trat. Von Anfang an suchte man im Neckargemünder Hof nach Möglichkeiten eine gänzliche Abschottung zu vermeiden und Besuche in sicherer Distanz und mit Glasscheibe dazwischen zuzulassen. Ein Seiteneingang wurde und wird dazu kurzerhand zum Begegnungsort umfunktioniert. 

Die automatische Schiebetür, die geschlossen bleibt, bietet den Heimbewohnern Schutz, auf der anderen Seite stehen Angehörige, Ehepartner, Kinder und Enkel. Sogar Gespräche sind möglich, da die Tür nicht schalldicht abschließt und wo es dennoch Verständigungsprobleme gibt, hilft zusätzlicher Handykontakt. Rund 20mal in der Woche wird diese Begegnungsmöglichkeit von Angehörigen und Heimbewohnern genutzt. Mit dabei ist immer ein Betreuer bzw. eine Pflegekraft. Videobotschaften oder -anrufe per Tablet oder Handy sind darüber hinaus auch möglich.

Und auch über geöffnete Fenster im ersten Obergeschoss konnte man sich vom Außenbereich aus mit Heimbewohnern unterhalten, wenn das gewünscht wurde. Immer unter Einhaltung der Abstandsregeln und der hygienischen Vorschriften war der Neckargemünder Hof bemüht, die Isolierung zu durchbrechen. Wer seine Angehörigen sehen wollte und sich an die Pflegeeinrichtung wandte, für den wurde nach einer Lösung gesucht.

In Einzelfällen und unter Einhaltung der Schutzbestimmungen ist das Betreten des Hauses erlaubt, etwa zur Sterbebegleitung von Angehörigen. In einem Fall konnte ein Ehepartner wegen der Ausgangssperre nicht bei der Beerdigung des Ehegatten dabei sein. Im Raum Benedict bot das Haus zur Zeit der Beerdigung eine Erinnerungsstunde an, wie die Hospizfachkraft Manuela Wesch berichtete.

 

 

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